“Beumeleien”

An- und Einsichten einer Psychoanalytikerin


Aus dem Inhalt meines ersten Buches “Das Haus im Kreidekreis” ergaben sich weitere Themen zu essayistischer Bearbeitung, zu denen ich vor allem durch die Buchhändlerin Karen Beume angeregt und ermutigt wurde. Daher der Titel “Beumeleien” Bei ihnen spielt eine Rolle, dass eine Psychoanalytikerin für alles, was ihr begegnet, einen eigenen Blick hat. Dieser verbindet die Themen im Inhalt dieses Buches. Ausserdem wird in allen das Verhalten von Menschen betrachtet mit dem Versuch, sowohl Schattenseiten nicht zu übersehen, als auch Gutes zu bewahren. Dies gilt für Literatur, Musik als auch Reisen. Der Blick ist bei aller Tiefeneinstellung der Blick der Menschenliebe.
  • Das Frauenbild Thomas Manns
  • Die Spiegelsymbolik in der Literatur
  • Der Spiegel im Zylinderhut. Psychoanalytische Phantasien zu Ibsens Wildente.
  • Bach und die Provinz
  • Clinton in Eisenach oder Was ist der Mythos von Eisenach?
  • Weimar, mon amour.
  • Israel
  • Zypern im Frühling. Eine Reise ans Ende der Welt.

Karen Beume ist inzwischen gerstorben.
Ihr ist dieser Band gewidmet.

In den acht Essays, die in einem Zeitraum von mehreren Jahren entstanden sind, erfahren wir von Dagmar Hirsch nicht nur etwas über ihren analytischen Blick, sondern können zunehmend mehr über sie selbst entdecken.
Im ersten Beitrag zum Leben, Werk und Frauenbild Thomas Manns benutzt sie ihr professionelles Handwerkszeug, um ihre Einsicht zu vermitteln, dass das Werk dem Dichter half, zu überleben und gibt einen Ansatz für die Erklärung, warum sich so viele Mitglieder der Familie suizidierten.
Die psychoanalytische Beschäftigung mit der Spiegelsymbolik der Literatur ist im nächsten Artikel ein eleganter Anlass, auch für uns Leser über das “Erkannt werden”, wie wir wirklich sind, nachzudenken.
Im dritten Aufsatz wird uns Ibsens Blick in den Spiegel, den er stets in seinem Zylinderhut bei sich trug, als Hilfsmittel zur Vergewisserung seiner tief verunsicherten Existenz verständlich gemacht.
In den folgenden drei weiteren, thematisch ganz unterschiedlichen Essays lässt uns Dagmar Hirsch an ihrer Bewunderung für Bach teilhaben, vermittelt uns ihren Mythos von Eisenach und zeigt uns ihre Liebe für Weimar.
Der nun folgende Bericht über eine Israelreise hat bei mir viele innere eigene Bilder und Erlebnisse abgerufen, die ich in dem Land hatte. Doch ich bin sicher, dass auch Leser, die nicht in Israel waren, durch die offene Beschreibungen der unterschiedlichsten perönlichen Erlebnisse einen nachhaltigen Eindruck von der Vielfältigkeit und den Problemen dieses Landes erhalten.
Der letzte Beitrag schliesslich -vorgeblich ein Tagebuch über eine Frühlingsreise nach Zypern - stellt sich mehr und mehr als eine Auseinandersetzung mit eigenen Ängsten und ihrer Überwindung heraus. Hier zeigt sich Dagmar Hirsch in einer seltenen Offenheit, die mich sehr berührt hat. 

Wolfgang Buresch
 

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